Hut- und Haubenschachteln

Im Obergeschoss öffnen wir unser Museumsarchiv und präsentieren derzeit in unserem großen Seminarraum eine Auswahl von unterschiedlichen Hut- und Haubenschachteln. Diese sind individuell bemalt mit bäuerlichen Motiven. Die Sonderausstellung beinhaltet Exponate ab 1778.

Auf dem Markt von Satemin – do danz ick mit min Kathrin

Solche und andere Sprüche lassen sich auf den Schachteln in der langen Vitrine finden.

Linker Teil unser Hut- und Haubenschachtel-Ausstellung
im großen Seminarraum

Mit ortsbezogenen oder persönlichen Sprüchen wurden sie vermutlich auf Wunsch der Käufer bemalt.

Ihre ovale Form erklärt sich aus dem Platzbedarf der Hauben: nicht nur die Haube selbst brauchte Raum, auch die langen Schmuckbänder.

Haubenschachtel aus dem 19. Jahrhundert
Botschaft: „Treu zu sein hab ich versprochen, mein Versprechen brech ich nicht,
den es bleibt ungerochen, wen man spricht und hält es nicht.“

Die runden Schachteln dienten als Behältnisse für die Zylinder der Herren.

Daneben wurden in den Schachteln auch Accessoires wie Taschen, Handschuhe und Ziertaschentücher aufbewahrt – welche wiederum im Rahmen der wendländischen Trachtenausstellung bestaunt werden können.

Auch wenn diese Spanschachteln wie selbst hergestellt wirken, wurden sie in der Regel von fahrenden Händlern aus Thüringen importiert und auf den heimischen Märkten gekauft.

„Der Schachtelmacher“
Kupferstich von Christoph Weigel (1654–1725)
Abbildung und Beschreibung der gemeinnützlichen Hauptstände,
Regensburg 1698.

Fotos: Klaus Mayhack/Daniela Ohm